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Trend zur Suburbanisierung – Mieten und Preise in Großstädten überfordern Durchschnittsverdiener

Die Einwohnerzahl der Großstädte ist 2020 in Deutschland gegenüber 2019 um 0,1 Prozent zurückgegangen, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) erhoben hat. Bei der Binnenwanderung erlebten die Großstädte 2020 mit einem Defizit von rund 110.000 Personen den höchsten Bevölkerungsverlust seit dem Jahr 2011. Dass urbane Zentren, also Städte über 500.000 Einwohner, für einige Menschen an Reiz verlieren, belegt auch eine kürzlich veröffentlichte ifo-Studie. Nach Berechnungen des Instituts planen 13 Prozent der Großstädter, innerhalb der nächsten zwölf Monate die Großstadt zu verlassen.

Der Trend zur Suburbanisierung ist aber zu einem großen Teil der Tatsache geschuldet, dass viele Menschen – vor allem Familien – in den Metropolen nur sehr schwer bezahlbaren Wohnraum finden. In den gefragten Vierteln großer Städte haben auch Mieter und Käufer, die durchschnittlich verdienen, Probleme.

Dies betrifft vor allem das Eigentum, denn Corona hat den „Trend zur eigenen Immobilie“ verstärkt. Laut einer Studie des Kreditvermittlers Interhyp lag der durchschnittliche Preis für ein Haus oder eine Wohnung inklusive Nebenkosten Ende des dritten Quartals bei rund 487.000 Euro. Das ist eine Steigerung um neun Prozent gegenüber dem Durchschnitt des Vorjahres.
Infolgedessen ziehen Immobilienkäufer, wie die Daten zeigen, vermehrt von den Metropolen in Klein- und Mittelstädte.