Deutschland ist Magnet für globale Wohninvestoren
Eine neue JLL-Studie zeigt: Deutschland ist hinter den USA der zweitwichtigste Wohninvestmentmarkt weltweit. Bis 2030 könnten institutionelle Investoren weltweit über 50 Millionen Wohneinheiten halten.
Deutschland hat seine Position als wichtigster europäischer Zielmarkt für Wohninvestoren gefestigt. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie von JLL, die den globalen Markt für Wohnimmobilien-Investments analysiert. Nur die USA liegen im weltweiten Ranking noch vor der Bundesrepublik.
Die Studie prognostiziert für die kommenden fünf Jahre Transaktionen im Wert von 1,4 Billionen US-Dollar. Deutschland nimmt dabei eine Schlüsselposition ein und bietet Investoren aufgrund seiner Marktgröße und -reife besondere Anlagemöglichkeiten.
„Der deutsche Wohnungsmarkt verfügt mit rund vier Millionen Wohneinheiten über den größten Bestand an institutionell gehaltenen Wohnimmobilien in Europa“, erklärt Emma Rosser, EMEA-Leiterin für das Research bei Wohninvestments. Der Anteil der Wohninvestments am gesamten Transaktionsvolumen beträgt über die vergangenen fünf Jahre im Schnitt 29 Prozent. Das sei im internationalen Vergleich noch ausbaufähig, so Rosser.
Michael Bender, Head of Residential JLL Deutschland, sieht für den deutschen Markt weiteres Wachstum: „Der deutsche Wohnimmobilienmarkt bietet aufgrund seiner Größe, Liquidität und des anhaltenden Nachfrageüberhangs in Städten hervorragende Perspektiven für Investoren.“ In den kommenden Jahren erwartet JLL steigende Transaktionsvolumina und vielfältigere Anlagestrategien.
Großtransaktionen prägen deutschen Wohnmarkt
Charakteristisch für den deutschen Markt sind Großtransaktionen – fast die Hälfte der Transaktionsvolumina der vergangenen fünf Jahre entfiel auf Deals mit mehr als 100 Millionen US-Dollar. Rund 90 Prozent der Investitionen flossen in Mehrfamilienhäuser, doch zunehmend erschließen internationale Investoren auch Teilmärkte wie studentisches Wohnen.
Die JLL-Studie hat ein Ranking der 15 größten Wohninvestmentmärkte weltweit erstellt, basierend auf Marktreife, Wachstumspotenzial und Nachfrage. Von diesen 15 führenden Märkten stammen elf aus Europa. Eine Besonderheit: Die meisten Länder erreichen nur 60 bis 75 Prozent ihrer nationalen Neubauziele – ein strukturelles Problem, das die Nachfrage nach Bestandsimmobilien weiter anheizt.
Urbanisierung als Wachstumstreiber für Wohninvestments bis 2035
Ein wichtiger Wachstumstreiber ist die prognostizierte Entwicklung städtischer Haushalte. Deutschland wird laut JLL bis 2035 die höchste Zahl an städtischen Haushalten in Europa aufweisen, verteilt auf mehrere Großstädte. „Dies bietet Investoren gute Möglichkeiten, schnell Größenvorteile zu erzielen“, erläutert Rosser.
Insgesamt prognostiziert JLL, dass bis 2035 in Europa zusätzlich 16,4 Millionen neue städtische Haushalte entstehen werden. Der derzeitige Bestand im Besitz von Investoren würde nur vier Prozent dieses prognostizierten Bedarfs decken, was „das immense Wachstumspotenzial des Sektors“ unterstreicht, so Bender.
Die Studie zeigt auch, dass institutionelle Investoren eine wichtige Rolle bei der Bekämpfung des Wohnungsmangels spielen werden. Über die nächsten fünf Jahre rechnet JLL mit der Fertigstellung von weiteren fünf Millionen Mietwohnungen durch Investoren, wodurch der Gesamtbestand auf über 50 Millionen anwachsen würde.
Neben Deutschland belegen die USA und Großbritannien die Spitzenplätze im globalen Ranking. Während die USA den größten Markt mit mehr als einer Billion US-Dollar Transaktionsvolumen in den vergangenen fünf Jahren darstellen, führt Großbritannien das Ranking beim Wachstumspotenzial an.
Quelle: Private Banking Magazin online