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Resümee zum Jahresende

Zum Jahresende wird traditionellerweise Bilanz gezogen. Ein guter Grund, um sich einige Gedanken über die Entwicklung des Immobilienmarkts in den neuen deutschen Bundesländern im Jahr 2016 zu machen.

Ich meine, man kann sagen, das Jahr 2016 stand unter dem Motto „Die Rallye geht munter weiter“. Wir verzeichneten deutliche Preisanstiege in allen größeren und mittleren Städten, egal ob Zinshaus oder Wohnung, sowohl bei Kauf als auch bei Miete. Und meine Vermutung, dass sich der Investitionsdruck konzentrisch auch auf kleinere Städte ausdehnen wird, war (aus Sicht des Einkäufers: leider) richtig.

Einstweilen beobachten wir auch massive Bewegungen in Kreisstädten der neuen Bundesländer. So unlängst in (uns Österreichern wenig sagenden) Orten wie Riesa (Bezirk Meissen) oder Altenburg (Kreisstadt in Thüringen). In beiden Städten hatten wir unlängst kleinere Zinshausobjekte am Radar – diese waren, wie wir feststellten, binnen 14 Tagen vergriffen.

Die Karawane der Investoren ist also weitergezogen und hat mittlerweile auch in kleinen Gemeinden ihre Zelte aufgeschlagen. In Leipzig und Dresden haben die Preise am Zinshausmarkt in den letzten drei Jahren Sprünge nach oben von 10 % p. a. und mehr gemacht.

Was Berlin betrifft, so sind wir nicht mehr weit von Wiener Renditen entfernt. Inzwischen werden auch in der deutschen Hauptstadt Faktoren von 30-fach und darüber aufgerufen. Einziger Unterschied zu Wien: In Berlin ist das Zinshausangebot ungleich höher, es gibt verfügbare Ware.

Die volkswirtschaftlichen Rahmenbedingungen deuten nicht darauf hin, dass sich an der Immobilienhausse in absehbarer Zeit etwas ändern könnte. Die Leitzinsen werden nicht sprunghaft ansteigen, die Unsicherheit hinsichtlich möglicher Währungskrisen wird anhalten, der Migrationsdruck hoch bleiben. Die Bevölkerung in den Städten wächst (zum Teil massiv), alternative Anlageformen fehlen oder treiben permanent auf Höchststände (Aktien-Indizes) zu.

Daher meine Annahme, dass die Immobilie als Anlageform äußerst attraktiv bleiben wird, und dementsprechend hoch wird weiterhin der Investitionsdruck sein. Deutschland als wichtigstes EU-Land und ökonomischer Motor Europas strahlt unvermindert, brexitbedingt sogar vermehrt eine große Attraktivität auf Investoren aus.

Ich bin daher überzeugt, dass die Preis-Rallye 2017 in den neuen Bundesländern unvermindert weitergehen wird. Auch wenn die Preise manchem aus momentaner Sicht schon „so hoch“ erscheinen, wird man 2018 und 2019 in Wehmut zurückblicken und sagen: „Hätte ich doch damals investiert!“

So wie es in den vergangenen Jahren immer wieder der Fall war.

Wer zu spät kommt, den bestraft der Markt.