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Berliner Zinshausmarkt zieht deutlich an – Engel & Völkers Commercial sieht Trendwende

Der Berliner Markt für Wohn- und Geschäftshäuser zeigt wieder klare Aufbruchstimmung. Laut einer aktuellen Marktanalyse von Engel & Völkers Commercial (EVC) ist die Zahl der Transaktionen in den ersten drei Quartalen 2025 um 32 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum gestiegen. Bis Ende September wurden 572 Verkäufe registriert. Die Auswertung basiert auf den Daten des Berliner Gutachterausschusses, die von EVC umfassend analysiert wurden.

Parallel zum deutlichen Anstieg der Verkaufszahlen legte laut Engel & Völkers Commercial auch das Transaktionsvolumen um 13 % zu. Besonders stark zeigte sich die Nachfrage in klassischen Altbezirken wie Zehlendorf, Schöneberg und Prenzlauer Berg.

„Der Berliner WGH-Markt hat die Talsohle durchschritten“, erklärt Benjamin Rogmans, Geschäftsführer von Engel & Völkers Commercial Berlin. „Niemand rechnet mehr mit weiter sinkenden Preisen – und das zeigt sich in der Aktivität. Investoren werden wieder mutiger, der Markt bewegt sich.“ Nach einer zweijährigen Phase der Preiskorrekturen habe sich das Marktgefüge laut EVC neu justiert. Wohnimmobilien rückten wieder ins Zentrum der Investitionsstrategien.

Wohnen bleibt Schlüsselsegment laut EVC

Nach Angaben von Engel & Völkers Commercial liegt die Durchschnittsrendite der in diesem Jahr vermittelten Berliner Zinshäuser aktuell bei rund 4,5 %, was einem 22,1-Fachen der Jahresnettokaltmiete entspricht. Die durchschnittlichen Quadratmeterpreise stabilisierten sich bis Ende des dritten Quartals bei etwa 2.400 Euro – und damit auf Vorjahresniveau.

Auch die Expo Real 2025 habe die Entwicklung bestätigt, so Rogmans: „Wohnen ist mittlerweile die dominierende Assetklasse. Kapital verschiebt sich spürbar aus anderen Segmenten in den sicheren Hafen Wohnimmobilien.“ EVC beobachtet insbesondere ein starkes Engagement internationaler Investoren – vor allem aus den USA, Frankreich, Israel, der Schweiz und Skandinavien. Diese konzentrierten sich zunehmend auf Value-add-Objekte, energetische Sanierungen und Aufteilungsprojekte.

EVC: Portfoliodeals als Liquiditätssignal

Eine weitere markante Bewegung sieht Engel & Völkers Commercial bei den Portfoliodeals: Das Transaktionsvolumen erreichte in den ersten drei Quartalen 573,3 Mio. Euro, gegenüber lediglich 77 Mio. Euro im Vorjahr. Für EVC ist das ein deutliches Zeichen wachsender Marktliquidität.

Auf Verkäuferseite dominieren derzeit laut EVC vor allem private Eigentümer, die Erbfälle oder Lebensphasenentscheidungen zum Anlass für einen Verkauf nehmen. Preissprünge seien kurzfristig jedoch nicht zu erwarten. Vielmehr gewinne das aktive Asset-Management an Relevanz. Rogmans betont: „Das bloße Halten von Objekten ohne Weiterentwicklung verliert an Sinn. Wer Substanz hat und sie aktiv optimiert, profitiert – wer wartet, riskiert Wertverluste.“

Auch die Finanzierungsseite bewege sich wieder, beobachtet Engel & Völkers Commercial. Banken agierten zwar weiterhin selektiv, zeigten aber steigendes Interesse an Wohnfinanzierungen – insbesondere bei soliden Eigenkapitalstrukturen und stabilisierten Cashflows. „Wenn Banken derzeit etwas finanzieren wollen, dann ist es Wohnen“, fasst Rogmans zusammen.

Engel & Völkers Commercial rechnet mit einem starken Jahresendgeschäft. Das „Smart Money“, so Rogmans, habe Berlin wieder klar auf dem Radar.