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Die Immobilienwirtschaft auf Entzug

Mehr als ein Jahrzehnt war die Immobilienwirtschaft quasi „auf Droge“. Das Suchtmittel war billiges und fast unbegrenzt zur Verfügung stehendes Geld.

Der Entzug ist hart und abrupt.

Aus meiner Sicht herrschte in den letzten neun Monaten eine echte Flaute am Immobilien-Investment-Markt in Deutschland. Die Käufer hielten sich mit Kaufentscheidungen zurück und versuchen die Situation auszusitzen – ganz nach dem alten Spruch der Börsianer: „Greife nie in ein fallendes Messer.“

Die Baugenehmigungen gingen bundesweit um etwa ein Viertel zurück, und die Transaktionsvolumina brachen, je nach Standort und Assetklasse, um bis zu 75 Prozent ein.

Die Paradoxie dabei: Gleichzeitig boomen die Märkte für Mietwohnungen, viele Städte melden heftige Preisanstiege und Verknappung.

Auch für die Verkäufer, die ebenfalls von jahrelang steigenden Preisen berauscht waren, waren die letzten Monate ein Schrecken ohne Ende. Sie mussten zuschauen, wie die ehemaligen Höchstpreise dahinschmolzen, und die neue Realität erst einmal akzeptieren.

So langsam scheint der Sickerprozess aber in Gang gekommen zu sein.

Wir registrieren in den letzten Tagen vermehrt das Auftauchen interessanterer Kauf-Opportunitäten.

Ja, klar, die Pessimisten sagen dann, wenn es plötzlich spannende Immobilien zu kaufen gibt: Wahrscheinlich wird’s noch billiger werden. Mag kurzfristig so sein, aber wie lange bleibt das „window of opportunity“ offen?

Auch am Aktienmarkt wird man selten einen Titel zum Jahrestiefstpreis erwischen, es reicht, in der letzten Phase des Abstiegs oder in der ersten Phase des Anstiegs zu kaufen. Nicht immer nur dem Trend nachlaufen und dem Zug der Lemminge folgen. 

Es gibt außer der Rendite – aktuelle Finanzierungskosten hin oder her – auch noch andere Parameter, die über Sieg oder Niederlage bei einer Immobilien-Investition entscheiden, zum Beispiel der Quadratmeterpreis, die Lage, die Energieeffizienz etc. 

Und genau aus diesem Blickwinkel betrachtet finde ich einige der Angebote, die wir Ihnen heute in unserem Newsletter präsentieren, durchaus bemerkenswert.

Ich jedenfalls bleibe Optimist.

Der Markt ist tot, es lebe der Markt!