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Rund um die Expo Real in München


Gerade rund um die eben in München durchgeführte Immobilienmesse EXPO Real finden sich in den Fachmedien viele Artikel, wie es mit der Immobilienwirtschaft im nächsten Jahr weitergehen wird, aber auch zahlreiche Kommentare zu den großen Trends der Branche.

Letztere könnte man zusammenfassend wie folgt umreißen.

Die Verfügbarkeit von Produkten und die Yield Compression haben mannigfaltige Auswirkungen auf die Immobilienbranche:

  • Immer mehr Forward Purchase Deals sind feststellbar, das heißt, Investoren versuchen sich über diese Art des „vorausschauenden Einkaufs“ Immobilien in einem frühen Entwicklungsstadium zu sichern;
  • verschiedene Formen der Sondernutzungen, Hotel, Senioren- oder Studentenwohnungen, Logistik, Mikroapartments usw., sind wieder en vogue – Hauptsache, Volumen lässt sich platzieren und es werden Renditen generiert.
  • Die Boomzeiten, in denen man mit dem reinen An- und Verkauf von Objekten in zwei, drei Jahren 50 Prozent oder mehr an Gewinn machen konnte, nähern sich dem Ende. Die Märkte werden transparenter, die Konkurrenz größer. Wer heute Gewinn machen will, der muss mit der Immobilie arbeiten und einen klaren Mehrwert addieren.
  • Digitalisierung ist zum Mode- und Trendwort der Branche geworden. Tatsächlich wird die Digitalisierung in den nächsten Jahren viele Aspekte des – nicht nur –immobilienwirtschaftlichen Lebens verändern. Davon sind die Makler, Bauträger, Investoren und Kunden gleichermaßen betroffen. Die Unternehmen werden, so sie bereit sind, diese Entwicklungen in ihre Geschäftsmodelle einzubinden, davon profitieren. Aber es wird natürlich auch Modernisierungsverlierer geben.
  • Auch in der Immobilienbranche gibt es einen Generationenwechsel. Und das betrifft nicht nur jene, die meinen, dass man mit Immobilien rasch Geld verdienen könnte. Die neuen universitären Ausbildungsmöglichkeiten haben in Österreich und Deutschland in den letzten zehn Jahren eine mit Basiswissen gut ausgestattete junge Garde von Immobilienexperten hervorgebracht, die, nach den ersten Praxisjahren, entweder an der Schwelle zur Selbstständigkeit steht, oder schon den Schritt getan hat. Bei manchen neuen Entwicklungen werden die früheren Grandseigneurs der Branche nun nicht mehr mitmachen wollen.

Spannende Zeiten – des Umbruchs – also.

Aber um der Wahrheit die Ehre zu geben, wann war die Immobilienwirtschaft je schon langweilig?